Blau macht glücklich, Blau bedeutet Hoffnung. Aber wo viel Licht, da viel Schatten. ;-) Man soll nachts nach stundenlanger Arbeit am Rechner weniger gut einschlafen können, man sei noch auf Tagmodus, und das, obwohl die Augen schneller ermüden. Wobei das natürlich auch eine Frage des sehr viel höheren Kontrasts gegenüber meist abgedunkeltem Raum ist.
Sei’s drum, jedenfalls gibt es neuere Monitore mit Blaulichtfilter (manchmal als smartLight vermarktet), auch manche Smartphone-Displays besitzen derartiges, mehr oder eher weniger brauchbar (dort, wo ich es ausprobiert habe, würde ich es ausschalten). Das bedeutet nicht, es kommt kein Blau mehr durch, man sieht nur noch Rot. =:-)
Wer keinen solchen Monitor besitzt, wird nicht über OSD ständig die Farbtemperatur (wer vor heutiger Allerweltsknipserei mit Grundlagenwissen fotografiert hat, kennt das mit Tageslichtfilm und Kunstlichtfilm, aber selbst bei s/w mit Vorsatzfiltern) ändern wollen, es gibt Software-Lösungen wie redshift (das ist kein neues Programm, aber manche scheinen Schwierigkeiten mit der Einrichtung zu haben). In Abhängigkeit des Standorts und der Uhrzeit wird eben jene Farbtemperatur über den XServer mit xrandr angepaßt.
Die Installation ist simpel:
arch-basiert:
1
| # pacman -S redshift redshift-gtk |
# pacman -S redshift redshift-gtk
debian-basiert:
1
| # apt install redshift redshift-gtk |
# apt install redshift redshift-gtk
Es ist auch ohne das grafische Frontend möglich. Zur Bestimmung des Standorts kann man geoclue installieren, nur dafür ist es aber keineswegs nötig. Sinnvollerweise erstellt man einfach eine Konfigurationsdatei ” ~/.config/redshift.conf” mit entsprechendem Inhalt. Auf der Site des Projekts kann man ein Muster ziehen und an die eigenen Verhältnisse anpassen. Das Ganze ist wirklich sehr einfach, gut dokumentiert (ich entferne im folgenden File diese Zeilen auch nicht, füge im Gegenteil hilfreich sein könnende Sites ein).
Die eigenen Koordinaten, also den Breiten- und Längengrad, kann man bspw. über dateandtime.info erfahren. Für Leipzig sind dies Breitengrad 51°20.3772′ N, Längengrad 12°22.2774′ O. Einzutragen sind
Die zu wechselnde Farbtemperatur in Kelvin kann man sacht wählen
temp-day=6500
temp-night=6200 |
temp-day=6500
temp-night=6200
oder stärker, so man dies will.
Sinnvoll ist der Eintrag
für einen fließenden Übergang.
Soll nur ein bestimmter Screen betroffen sein, ist dieser anzugeben, anderenfalls kann man die Zeile auch mit einem Semikolon auskommentieren.
Speichern, redshift-gtk starten! Das ist über Icon im Startmenu möglich, aber natürlich auch in einem Terminal, z.B. zum Testen. Über das Glühlampen-Icon kann man redshift auch schnell zu oder abschalten und auch in den Autostart eintragen.
Kleiner Hinweis noch, in einer VM funktioniert das nicht (das Programm als solches schon), das müßte man im Host durchführen.
Nachfolgend eine “~/.config/redshift.conf”:
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