Lubuntu 16.04 zerrissene Grafik in VBox

Lubuntu 16.04 Final (!) bringt live in einer VBox-VM gebootet reproduzierbar mit dem Loginscreen eine völlig zerstörte Grafikausgabe im Kinoformat. Übliche Bootoptionen wie nomodeset oder xforcevesa helfen nicht. Will man ohnehin installieren, kann man dies mit Alternate install Images, die es glücklicherweise von Lubuntu noch gibt (vor 5 Jahren im Zuge der Anerkennung als offizielles Ubuntu-Derivat von Lubuntu als letztem Derivat noch eingeführt).

Als Live-System sowie generell (es gibt noch mindestens ein weiteres gravierendes Problem, überhaupt müssen sich Lubuntu-Devs in den letzten Jahren fragen lassen, ob sie auch nur ein Minimum üblicher Tests vor einem Release laufen lassen, ich erinnere da an doppelte network-manager-Icons oder schlechter gar keines, nicht haltende Tastaturbelegungen etc.) bieten sich jedoch Lubuntu 16.04.1 Daily Builds an.

Diese muß man nicht komplett neu laden. zsync hat vor zwei Wochen gegenüber x86-/x86_64-Finals je etwa 400 MiB gezogen.

Lubuntu bootet damit mit normaler Grafik. Sofern man von den witzigen 720×400 absieht, aber die kann man nun Dank im Kernel integriertem vboxvideo-Modul einfach ändern, auch ohne die Guest Extensions installiert zu haben (was man wegen der anderen Treiber, Shared Folders und c&p Host<>Guest natürlich trotzdem durchführt).

16.04.1 Final ist übrigens für 2016-07-21 geplant.
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Nachtrag: Mit Pointrelease 1 ist das Problem unter damaliger VBox-Version erneut aufgetreten, jedoch nicht mehr mit v5.1.8, ebenso nicht mit Yakkety und aktueller VBox.

Dort, wo es auftritt, wechselt man kurz mit [rctrl] + [F1] auf die erste virtuelle Konsole tty1 der Lubuntu-VM und mit [rctrl] + [F7] wieder zurück.

UXA statt SNA

Ebenfalls aus der Rubrik “ich will’s im Forum nicht immer wieder neu schreiben müssen”.

Ältere Intel-IGPs (GMA und davor), aber auch aktuelle (HD Graphics), haben Probleme mit der seit längerem vom xorg-Treiber intel (oder auch i915) verwendeten Grafikbeschleunigungsarchitektur SNA (Sandybridge’s New Acceleration). Insbesondere gibt es vermehrt Anfragen wegen verschwundener Mauszeiger nach Standby. Dies läßt sich durch Nutzen der bisherigen UXA (UMA Acceleration Architecture) umgehen.

Führe in einem Terminal über copy & paste aus:

  1. Erstelle die Konfigurationsdatei:
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    # unter Lubuntu/LXQt:
    lxqt-sudo featherpad /usr/share/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf
    # unter Lubuntu/LXDE:
    sudo -H leafpad /usr/share/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf
    # unter Xubuntu/Xfce:
    sudo -H mousepad /usr/share/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf
    # unter Ubuntu/Unity:
    sudo -H gedit /usr/share/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf
    # unter Kubuntu/Plasma:
    sudo -H kate /usr/share/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf
  2. Füge per copy & paste ein:
    Section "Device"
    	Identifier	"Intel Graphics"
    	Driver		"i915"
    	Option		"AccelMethod"  "uxa"
    EndSection
  3. Speichere, beende den Editor und reboote:
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    sudo reboot

Lubuntu-16.04-Installation ohne Intel-IGP-Treiber

Folgendes aus der Rubrik “ich will’s im Forum nicht immer wieder neu schreiben müssen”.

Ein frisch installiertes Lubuntu 16.04 bootet auf einem System mit Intel-IGP nicht in die grafische Oberfläche. Ursächlich ist der nicht mit installierte entsprechende xorg-Treiber (obwohl eine Abhängigkeit).

Das Problem betrifft nur Lubuntu 16.04, nicht andere offizielle Ubuntu-Derivate und auch keine anderen Versionen.

  1. Boote das installierte System beim ersten Mal mit der Bootoption nomodeset! Alternativ ginge auch der Recovery Mode (dann natürlich ohne sudo).
  2. Führe in einem Terminal über copy & paste aus:
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    sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade
    sudo apt-get install xserver-xorg-video-intel
    sudo reboot

Siehe auch [axebase.net] UXA statt SNA!

Lubuntu 16.04 Xenial Xerus torrents

Release Day Lubuntu 16.04 LTS Xenial Xerus. Torrent-Files (ab ~Mittag):

Auch in Lubuntu Xenial ist weiterhin LXDE default, LXQt ist jedoch mit dem Metapaket lxqt nachinstallierbar.

Distupgrades von Wily (durchzuführen bis spätestens Juli wegen dessen End of Service) können wie folgt durchgeführt werden:

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sudo do-release-upgrade --frontend=DistUpgradeViewGtk2 # -d

oder

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sudo -H update-manager # -d

Die frontend-Option für grafische Ausgabe kann auch weggelassen werden, statt “Gtk2” kann auch “Gtk3” gesetzt werden. “-d” ist nur bei einem Distupgrade auf eine Entwicklungsversion zu setzen und in obigen Zeilen auskommentiert.

Von Trusty, also von LTS zu LTS, sind Distupgrades offiziell erst mit Pointrelease 1 im August möglich, wobei durch den großen Sprung stattdessen eine saubere Neuinstallation ratsam wäre, die natürlich bereits jetzt möglich ist.

CLT 2016 Live Streams

Vor wenigen Minuten haben die Chemnitzer Linux-Tage 2016 begonnen. Für diejenigen, die nicht vor Ort sein können, werden wieder Livestreams der Vorträge angeboten. Wobei die Cam auf halber Höhe Richtung Foyer für den Gesamteindruck am interessantesten wäre…wenn denn dieser Stream laufen werden wird. ;)

! Kontextmenu → “Save Link As…”:

Update: Die CLT 2016 sind Sonntag, 18:00, zu Ende gegangen, die Livestreams somit geschlossen.

[Xenial] libjpeg-turbo-progs vs. libjpeg-progs

Bei einem Distupgrade auf Lubuntu 16.04 Xenial Xerus und folgendem Update kann reproduzierbar folgende Meldung erscheinen:

The following packages have been kept back:
  libjpeg-turbo-progs

Daran hat sich auch in den letzten zwei Wochen nichts geändert. libjpeg-turbo-progs beißt sich mit libjpeg-progs, genauer deren jeweilige Abhängigkeitsversionen. Möglich wäre eine gleichzeitige Installation ansonsten durchaus.

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dpkg -l libjpeg-turbo-progs libjpeg-progs | grep ii

Ergibt sich die Frage, braucht man beide Versionen, wenn nicht, welche sollte man einsetzen?

Der Wikipedia-Artikel libjpeg zeigt Unterschiede. Welche Version man verwenden sollte, wird jedoch nicht eindeutig klar. Das Problem hat es bereits früher auch in anderen Distributionen gegeben, beispielsweise hier hat man eher nach Bauchgefühl gehandelt.

Abhängigkeitsabfragen wie

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apt-cache rdepends libjpeg-turbo-progs
apt-cache rdepends libjpeg-progs
apt-cache depends libjpeg-turbo-progs
apt-cache depends libjpeg-progs

bringen nicht wirklich Klarheit.

Letztlich habe ich mich für den Fork entschieden, also libjpeg-turbo-progs. Ob und welche Nachteile ggf. auftreten, irgendein .jpg-File vielleicht nicht oder falsch angezeigt oder bearbeitet wird, wird die Zeit zeigen.

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sudo apt-get purge libjpeg-progs libjpeg9
sudo apt-get install --reinstall libjpeg-turbo-progs libturbojpeg

Xenial-Kernel in Wily

Analog zu früheren Blogposts (1, 2, 3) können automatisch Xenial-Kernels in Wily installiert werden.

Führe über copy & paste in einem Terminal aus:

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sudo bash -c "echo 'deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ xenial main' >> /etc/apt/sources.list.d/xenial.list"
sudo bash -c "echo -e 'Package: *\nPin: release a=xenial\nPin-Priority: 100\n' >> /etc/apt/preferences.d/xenial.pref"
sudo apt-get update
sudo apt-get install -t xenial linux-image-generic linux-generic linux-headers-generic linux-libc-dev

Kernel 4.4 liegt seit 9 Tagen in proposed und dürfte in Kürze 4.3 ersetzen. Update 2016-02-02: 4.4 liegt nun in main.

Direkt vor dem Distupgrade auf Xenial (Final Release 2016-04-21) führe aus:

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sudo rm /etc/apt/sources.list.d/xenial.list
sudo rm /etc/apt/preferences.d/xenial.pref

Speedup WLAN-NIC RTL8188CE

WLAN-Adapter direkt neben dem WLAN-Router, trotzdem kann man nach wenigen Sekunden jedes Byte mit Handschlag begrüßen? Das ist leider typisch für den Realtek-NIC RTL8188CE:

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lspci | grep Network

Treiber hierfür ist rtl8192ce:

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lsmod

Es ist das Kernelmodul fürderhin ohne power save bzw. ohne hardware control power save zu laden. Dazu erstellt man ein .conf-File:

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echo 'options rtl8192ce ips=0 fwlps=0' | sudo tee /etc/modprobe.d/rtl8192ce.conf
sudo update-initramfs -u -k all
sudo modprobe -a rtl8192ce

Ein

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sudo /etc/init.d/networking restart

oder

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sudo ifdown wlan0;sudo ifup wlan0

bzw. seit 16.10

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sudo ifdown wlp3s0;sudo ifup wlp3s0

haben nur Auswirkung bei NIC-Einträgen in “/etc/network/interfaces”, nicht bei Konfigurationen über Wicd oder Network Manager.

Liste der Optionen:

# ips=0 power save off
# debug=2
# swenc=1 SW encoding on (default is to use hardware-based)
# swlps=1 SW control power save on (default 0)
# fwlps=0 HW control power save off (default 1)

Achtung: Unter Kernel 4.9 (Zesty dev, Stand 2016-12-31) funktioniert rtl8192ce noch nicht, auch nicht mit obigen Änderungen.

Lubuntu 15.10 Wily Werwolf torrents

Release Day Lubuntu 15.10 Wily Werwolf. Torrent-Files:

Wily-Wermutstropfen: Weiterhin ist LXDE default, da sich anders als bei siduction die Integration von LXQt in Lubuntu dahinschleppt.

Distupgrades können wie folgt durchgeführt werden:

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sudo do-release-upgrade # -d

oder mit grafischer Ausgabe

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sudo -H update-manager # -d

Die Option “-d” ist nur bei einem Distupgrade auf eine Entwicklungsversion zu setzen und in obigen Zeilen auskommentiert.

Abweichend von Ubuntu und dessen anderen offiziellen Derivaten gibt es bei Lubuntu weiterhin Alternate install Images zur nichtgrafischen Installation (das Ergebnis, das installierte OS, ist das gleiche). Mit darauf befindlichem Tool ist es möglich, Traffic-schonend Distupgrades von CD/DVD (nicht USB-Sticks) durchzuführen – früher gang und gäbe und von mir priorisiert, heute nur noch theoretisch. Bei meinen letzten Tests mit Daily Builds (Update: und nun auch der Final) hat sich die Routine reproduzierbar selbst abgeschossen…wie auch schon bei Vivid, Utopic,…

Im Pfad stehend:

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sudo sh cdromupgrade

Bis spätestens zum End of Service im Januar (noch nicht genau spezifiziert) sollten Vivid-Systeme geupgradet worden sein.

Btw., 16.04 wird Xenial Xerus heißen, “freundliches afrikanisches Borstenhörnchen” (1:1-Übersetzungen haben freilich nicht den Witz…vom “warzigen Warzenschwein” Warty Warthog mal abgesehen, grin).

TallyGenicom unter Lubuntu

In einem Forum sucht ein User nach einem Treiber unter Lubuntu für einen Mannesmann Tally…die nicht-Smartphone-Generation denkt da natürlich sofort an ratternde 9-/24-Nadler, die Zeit von Atari und Commodore 8 bit bis zu den ersten Amigas. Nun ist das aber gar kein solcher (vom Threadstarter auch noch falscher kaum möglich geschrieben) – hallo, diese Fa. gibt es seit 1996 nicht mehr – sondern mit der Modellbezeichnung ein TallyGenicom 8008 Color Laser, wie es groß auf der Frontseite dieses Druckers für größere Büros lesbar ist.

Integriert sind nun nicht etwa PCL oder PS, sondern die proprietäre CPL (Compressed Printer Language). Damit sieht es sehr düster aus (ich frage mich immer, wie man sowas kaufen kann, selbst unter Redmondschen OS kann die Unterstützung auch mal einfach finí sein).

Nun hat man also so einen Kasten herumstehen. Um den zum Leben zu erwecken, betreibt man nicht etwa eigene Recherche, kombiniert nicht, testet nicht, das wäre ja mühselig, man fragt lieber in einem Forum, gibt sich nicht mal dabei einen Hauch Mühe und läßt machen (ein Grund, weshalb ich dort nicht antworte).

Mit einem angepaßten foo2zjs soll der Drucker angesprochen werden können. Er steht zwar nicht in der Liste, soll jedoch mit dem Treiber des ähnlichen Lexmark C510n (der Hersteller ist Paradebeispiel für Linux-Ignoranz) mehr oder weniger funktionieren. In einer Lubuntu-15.10-VM durchgegangen (soweit das ohne die Hardware möglich ist):

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sudo apt-get purge printer-driver-foo2zjs*
sudo apt-get install build-essential checkinstall dc
mkdir -p ~/Downloads/foo2zjs/
cd ~/Downloads/foo2zjs/
wget http://foo2zjs.rkkda.com/foo2zjs.tar.gz
tar zxf foo2zjs.tar.gz
cd foo2zjs/
make
sudo checkinstall -D --install=no
sudo dpkg -i foo2zjs*.deb

Ob nicht einfach das Rausfischen des .ppd-Files aus dem .tar.gz-Archiv genügen würde, möchte der, bei dem das Gerät steht, selbst ausprobieren. Denn ich muß erstmal telefonieren. Über Mannesmann D2.