Von Anbeginn bedient sich Linux Mint an Ubuntu (Mint-User faseln seit jeher etwas von “dem besseren Ubuntu”, um zeitgleich in ubuntuusers.de Support zu verlangen, was entsprechende Sympathiewerte…einbringt).
Man könnte sagen, endlich gibt Mint Ubuntu nun etwas zurück, ungewollt und indirekt.
Der Reihe nach. Mint sperrt die Installation von Paketen des unsäglichen Canonical-Eigengewächses snap, indem der Daemon snapd nicht nur nicht vorinstalliert ist, sondern dessen Installation verhindert wird. Diverse Websites wollen nun ausgerechnet diese positive Entscheidung aushebeln, indem sie groß und breit erklären, wie man eine bestimmte Datei löscht. Meine Güte!
So versteigt sich omg!ubuntu in “Nemo as a super user”, um dort das File zu löschen. Ein grafischer Filemanager mit root-Rechten wird dann auch noch als “the good ol’ fashioned way”, die gute altmodische Art, verkauft.
Was steht nun drin und kann man’s nicht erst recht in Ubuntu(-Derivaten) setzen?
Mit einem Editor schreibt man in ein File “/etc/apt/preferences.d/nosnap.pref”:
Package: snapd Pin: release a=* Pin-Priority: -10 |
Mit “sudo apt purge snapd” wird der Daemon gepurget, mit “sudo apt update” aktualisiert man Paketquellen und Paketquelleninhalte.
Sollte man nun snapd wieder installieren wollen, pff, meldet z.B. synaptic unerfüllte Abhängigkeiten, apt erzählt dagegen etwas von “E: Package ‘snapd’ has no installation candidate”.
Über die Nachteile dieses snap-Craps, das wie andere dieser gegenseitig konkurrierenden App-Systeme bestehende Linux-Paket-Management-Systeme konterkariert, muß man sich nicht mehr groß auslassen. In Foren fällt auf, daß unbedarfte User gar nicht merken, ob sie da gerade ein .deb oder so einen Müll, der sich auch nicht sauber ins System integriert, sprich nicht oder nicht vollständig mit anderer Software interagiert, installieren. Fällt bei fehlendem snapd flach.
Das Wesentliche, was dann unter Ubuntu nicht mehr installiert werden kann, weil es schlicht für nach 18.04 nicht mehr in den Repositories liegt (mit fadenscheiniger Begründung seitens Canonicals), ist freilich chromium. Man könnte in den sauren closed-source-Apfel beißen und chrome installieren…oder einfach zu einer vernünftigen Linux-Distribution greifen.