Warnung vor Liquorix-Kernel

Vor längerer Zeit habe ich auf Liquorix-Kernel hingewiesen (speziell für 32-bit-Maschinen Pentium M, erste Atom-Serien, VMs). In bestimmten Grenzen mögen diese noch eine Alternative darstellen, im Hinblick auf nach wie vor nicht mehr funktionierende 32-bit-Versionen (die letzten in VBox-VMs sind 4.15.x gewesen) und Steven Barretts offensichtliches Desinteresse, sein Produkt zu fixen, muß ich das eher insgesamt in Frage stellen.

Worum geht’s?

Lubuntu 16.04 x86 in einer VBox-VM (hab’ ich schon längst löschen wollen, das Problem beschränkt sich aber auch nicht nur auf Xenial). Ubuntu- und Ubuntu-Mainline-Kernels bis 4.17.x funktionieren klaglos (mit 4.18.x steigen nach wie vor die Guest Additions aus, selbst brandaktuelle Entwicklerversionen, ein Elend, ohne GA könnte man sie nutzen).

Installationen von Liquorix-32-bit-Kernels, egal ob normale oder non-pae, laufen scheinbar durch, Reboots allerdings in einen Loop

modprobe binfmt-464c cannot be processed

und enden nach kurzer Zeit mit Kernel-Panic (und sowas sehe ich so gut wie nie auch bei unterschiedlichsten Systemen und Testereien).

In diversen Artikeln kann man bei dieser Meldung von einem “mismatch between 64 and 32 bit” den Kernel betreffend lesen. Andere Poster meinen, beim Kernel-Bauen wäre ein Parameter

CONFIG_EXT4_FS=m

zu setzen. Also ziemlich unterschiedliche mögliche Ursachen.

Ich habe Steven Barrett das Problem geschildert und auf eine Reaktion gewartet, bevor ich einen solchen Blogpost schreibe. Vorhin hat er 4.18-4ubuntu1 für Xenial, Bionic und Cosmic veröffentlicht – und das Problem besteht nach wie vor. Ergo warne ich nun vor seinem 32-bit-Kernel (mindestens).