pdf, finale Ungleichheit

Das Portable Document Format ist entwickelt worden, um ein finales Dokument zu erhalten, das in jedem OS in jedem pdf-Viewer gleich aussieht, ebenfalls gedruckt. Es ist wie gesagt ein Endprodukt, es soll nicht editierbar sein (was User offensichtlich nie verstehen werden). Daß Drittanbieter Bastelprogramme anbieten, ändert daran nichts.

In 3 Jahrzehnten ist freilich immer weiter angeflanscht worden, so daß es nicht nur den einen Standard, die eine Version gibt. Bspw. für Archivierung sollte PDF/A (in Unterversionen), ISO 19005, gewählt werden, absichtlich unteres Level.

Hybrid-PDF kann man bei der Erstellung (LibreOffice) wählen, um in einem .pdf-File sowohl PDF als auch ODF zu speichern. Das .pdf-File wird damit durch Trickserei editierbar, man braucht nicht separat .odt bzw. .ods zu speichern. Natürlich ist dabei die Filesize größer. Wenn das File weitergegeben werden und nicht editierbar sein soll, darf man das selbstverständlich nicht hybrid speichern (eher exportieren).

Sind Forms eingebettet, kann ein solches pdf-File als ausfüllbares Formular verwendet werden. Dazu genügt ein pdf-Viewer.

Soweit die Theorie. Daß die Praxis meist eine andere ist, zeigt ein gewisser Robert Koch mit seinem zweiseitigen Fragebogen. Den kann man drucken und mit Kuli ausfüllen, auf das es niemand mehr lesen kann, me too. Wesentlich angenehmer ist es, eben mit Tastatur auszufüllen.

In jedem von mir getestetem Programm sieht das überall ach so gleich aussehen sollende Dokument anders aus. Eigentlich habe ich das nur durchprobiert, weil bei einigen Feldern unterhalb ~2 Pixel abgeschnitten werden, was nicht nur mies aussieht. Das ist offensichtlich ein Fehler des Erstellers (“Autor: Deutsches Grünes Kreuz”) – verstehe ich nicht, sowas muß auffallen.

Von der Anzeige eines jeden Programmes habe ich einen Screenshot-Schnipsel vom schlimmsten Bereich erstellt. Ich selbst nutze normalerweise qpdf als schlanken und schnellen Viewer. Wenn es Probleme mit einem Dokument gibt, ziehe ich okular hinzu, beide Qt-based, paßt also bei LXQt. evince ist der default Viewer bei Gtk-DEs.

Das .pdf-File ist mit Adobe InDesign CS6 erstellt, also habe ich in einer VM (ohne Netz, versteht sich) AR (Wie kann man einen Viewer dermaßen sinnlos aufblähen?!) anzeigen lassen – gut sieht auch dort anders aus. Das ist dann schon der Hit.

Viele wissen nicht, daß man mit gimp .pdf-Files laden kann. Diese sind dann freilich keine PDF-Dokumente mehr, sondern Bilder bzw. als solche speicherbar. Aber auch damit kann man bestimmte Arbeiten erledigen.

LibreOffice Draw, hier die aktuelle 7.3.0.1 (.1 bedeutet rc1 von in diesem Fall geplanten 3, der letzte Release Candidate wird jeweils zur Final erklärt, sofern es keine Showstopper gibt). Intern wird da sicherlich eine Art OCR drüberlaufen. Die ist aber gelinde gesagt jämmerlich. Es wird quasi alles erkannt, aber die Objekte werden ineinander geschoben. Man kann das Zeug auseinander ziehen, mit viel Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl, versteht sich. Gemacht habe ich sowas schon, aber es sollte wichtig sein. Das Ergebnis ist allerdings nicht identisch (also nichts mit maschinenlesbar).

qpdfqpdf
okularokular
evinceevince
chromiumchromium
areaderacrobat
reader
gimpgimp
libolibreoffice
libo, editlibreoffice,
editiert

Mal noch am Rande, wer sich zum Spritzen entscheidet und daher das Formular ausfüllen muß, sollte es wirklich am Rechner machen bzw. zumindest vorher. Ich bin sehr schnell wieder ‘raus gewesen – da haben davor etliche gestanden, die vor mir gekommen sind, aber noch immer mit der Zettelei beschäftigt gewesen sind. Was auch immer an den paar Angaben so schwierig sein muß.