Mitdenken

Viel hilft viel…oder noch mal und nochmal…wie bei der Kundin, die unter Win95 den DOS-Treiber ihres ATAPI-CD-ROMs über 30x installiert gehabt hat, irgendwann muß das doch gehen, nich’ wahr (endlose config.sys und autoexec.bat). Mit installiertem Mainboard-Chipset-Driver gibt’s aber nur einen “Kompatibilitätsmodus” (und der wird im DevMan auch angezeigt), sprich das wird gar nichts. Nicht zu reden davon, daß sie damit das stets zu knappe Conventional Memory (wir erinnern uns, 640 KiB, bis 1 MiB Upper Memory Area, darüber High Memory Area) zugepflastet gehabt hat.

An dieses Erlebnis denke ich stets, wenn User Schritt-für-Schritt-Anleitungen tumb abarbeiten, Fehlerausgaben und Warnungen ignorieren und ohne Mitdenken einfach alles wiederholen.

In diesem aktuellen Beispiel versucht jemand, an jenem Portal vor 6 Jahren registriert, meine Anleitung Installation HP Linux Imaging and Printing abzuarbeiten. Daß sie funktioniert, kann ich Rückmeldungen verschiedener User entnehmen, selbst bin ich auch schon danach gegangen (viel später, als ich sie geschrieben habe). Statt bereits bestehende Probleme zu beheben und auch mal aufzuräumen (die Unsauberkeit, der Batzen nicht mehr benötigter Pakete würden mich stören), wird hplip-3.19.8.run gezogen und nochmal und nochmal…sieht man an der durch wget automatisch angehängten Zahl, er ist schon bei “.6”, also 7x.

Es wird überhaupt nicht gelesen, daß hplip bereits installiert ist, Drüberbügeln keine gute Idee ist, daß es einen SegFault gibt etc. Da geht man nicht einfach zum nächsten Punkt.

Ich habe im Blogpost jetzt die Option “-O” hinzugefügt. Das durch wget gezogene File wird mit nachfolgendem Filename gespeichert. Das ist z.B. bei solchen generischen Sachen wie latest.zip sinnvoll. Nötig ist sie in diesem Fall also nicht. Aber zumindest gibt’s bei wiederholtem Ziehen kein Hochzählen, es bleibt bei dem einen File.

Nichtsdestotrotz: Schritt-für-Schritt-Anleitungen schreibe ich natürlich, um anderen zu helfen (und teils auch für mich zur Dokumentation, wenn ich andere Rechner bearbeite). Wer aber nicht logisch mitdenkt, ist bei Linux und Rechnern insgesamt falsch. Bestenfalls reiner Bediener einzelner Anwendungsprogramme, in die er eingewiesen worden ist.

Btw., der Treiber für seinen HP LaserJet Pro P1102 ist in den Repositories für Ubuntu Bionic enthalten, das Gewürge mit externem hplip überhaupt nicht nötig. So ist das, wenn man sich nicht informiert.