PC-Testkauf in Leipzig

Darauf hingewiesen, habe ich mir eben den mdr-Ratgeber “Escher” angesehen, nicht nur nach dem Studiopublikum eine echte Rentnersendung (gut, muss es wohl auch geben) mit heute aeusserst flachen PC-“Testkaeufen” (so flach muss es freilich nicht sein).

Konstruierte Situation: Renter will seinem Sohn am Telefon vom letzten Urlaub erzaehlen, der schlaegt mangels Zeit vor, er moege sich doch einen Computer kaufen, um per eMail in Kontakt zu bleiben. Allein mal eben so.

“Escher” stellt dem aelteren Herrn einen “Computerexperten…weiss alles” (welch’ Schwachsinn!) als verdeckten Ermittler nebst Kamera zur Seite. Daraufhin klappert man diverse Maerkte mit Computerabteilung ab, so einen roten im Osten, einen blauen in der City (sie schlagen sich leidlich, was man halt so aus den Mitschnittschnipseln erkennen kann), ein Kaufhaus im Zentrum. Was eben so zu erwarten ist. Immerhin wird bei einem moeglichen Notebook-Kauf mehrfach der Erwerb einer Maus ans Herz gelegt.

In der “Escher”-Reihenfolge auf vorletztem Platz und fuer einen selbsternannten Fachmarkt im Leipziger Westen rangiert jedoch ein “Computerfachgeschaeft mit leider nur einer maessigen Beratung und wenig altersgerecht” in meiner Liste an letzter Stelle. Kennt man die Historie dieser Fa., weiss man, dass die Klientel hauptsaechlich die der Selberbauer ist. Da waere der junge MA vielleicht noch i.O. Will man jedoch bei den Grossen mitspielen, muss man auf breitere Kundenkreise eingehen koennen und wollen. Mit entsprechendem Personal, versteht sich.

Nun, auf die Beduerfnisse des Kd. eingehen kann auch “Escher”s Spezi mit staendigem Grinsen nicht wirklich. Beispielsweise auf die schlechte Lesbarkeit angesprochen, weist man den Kunden auf die augenermuedenden Spiegelungen und auf alternative matte TFTs hin. Als zu klein empfundene Schrift laesst sich mit wenigen Klicks systemweit vergroessern – dieses wie hier immer wieder gern geausserte Kriterium der aelteren Generation ist damit abgehakt.

Ist der potentielle Kunde schon Computer-Anfaenger, ergo auch nicht windowsbehindert (auch keine Programme, die unbedingt weiterverwendet werden sollen), wieso zum Geier laeuft man nicht die paar Meter zum naechsten Regal oder gleich zu Gravis und probiert mal einen Mac mit intuitiv bedienbarem OSX ohne vorinstallierter Bloatware aus?! Dem besagten Kd. mit dessen Anforderungen kann man einen Mac mini mit nichtspiegelndem Display empfehlen.

Noch ein Gag zum Ausklang: Das schlussendlich gekaufte Asus-Notebook soll der PC-Unwissende selbst einrichten? eMail auch noch? Ohne Internetzugang? Die wollen
einen wohl ver…?!